Bitte nicht klicken! Merkmale unseriöser Gesundheitsinformationen
Es gibt eine Reihe von Hinweisen, die mir helfen können, Informationen im Internet zu filtern.
Ein erster Anhaltspunkt können Werbebanner auf einer Webseite sein. Genauso misstrauisch machen mich Aufforderungen, etwas zu kaufen. Vielleicht gibt es sogar einen Link zu einem Online-Shop.
Ein eindeutiges Zeichen für eine unseriöse Webseite sind direkte Heilsversprechen. Da stehen zum Beispiel Dinge wie, „Heilung jetzt!“ oder „20 Kilo abnehmen in zwei Wochen!“. Solche reißerischen Botschaften zu Gesundheitsthemen finde ich im Internet manchmal auf kleinen Bildern. Die machen neugierig und laden zum Draufklicken ein: „Ärzte hassen diesen Trick!“. So etwas beachte ich gar nicht weiter, denn das ist eine Masche, um mich auf andere Seiten zu locken. Ich weiß, das ist nicht seriös: eine vertrauenswürdige Webseite sollte informieren, nicht locken oder werben.
Vorsicht bei einseitigen Meinungen
Viele Seiten werben auch für sogenannte alternative oder komplementäre Heilmethoden. Dazu gehört beispielsweise die Homöopathie oder die Akupunktur. Aber auch Hausmittel, die ich vielleicht noch von früher kenne. Oft finde ich dann Begriffe wie „ganzheitlich“, „natürlich“ oder „bessere Medizin“, mit denen alternative Methoden beworben werden. Auch das ist unseriös.
Vielleicht vertraue ich normalerweise eher auf Pflanzenheilkunde und Ähnliches: aber wenn ich ernsthaft krank bin, sollte ich die wissenschaftliche Medizin und den ärztlichen Rat auf keinen Fall vernachlässigen.
In Foren, sozialen Medien oder Bewertungen finde ich oft Meinungen oder Erfahrungsberichte von Einzelpersonen. Auf diese Art Informationen sollte ich mich nicht verlassen: eine Einzelerfahrung oder eine Meinung kann niemals ein Beleg dafür sein, dass eine bestimmte Behandlung wirkt.
Besonders wichtig ist es, dass ich bei einer Webseite immer erkennen kann, wer sie betreibt und wer sie bezahlt. Außerdem muss eindeutig sein, woher die Informationen kommen und wer die Texte geschrieben hat. Wenn ich diese Angaben nicht finde, kann ich der Webseite nicht vertrauen.
Hier bin ich richtig! Merkmale seriöser Gesundheitsinformationen
Umgekehrt erkenne ich eine Webseite mit verlässlichen Gesundheitsinformationen vor allem daran, dass sie transparent ist. Das heißt, die Webseite informiert offen über die Betreiber, die Ziele und die Autoren der Texte.
Folgende Fragen sollten auf der Webseite beantwortet werden:
Wer hat die Informationen geschrieben und wann?
Welche Quellen wurden verwendet?
Wer ist für die Webseite verantwortlich?
Wer hat die Webseite bezahlt?
Name und Kontaktdaten der Herausgeber einer Webseite müssen im Impressum stehen. Meistens finde ich den Link zum Impressum in der Fußleiste der Webseite. Auf einer seriösen Seite sollte das Impressum einfach zu finden sein. Aber auch hier sollte ich aufpassen: Steht dort beispielsweise ein Medikamentenhersteller, ist die Webseite nicht neutral.
Manchmal gibt es zusätzlich auch einen Bereich, der „Über uns“ heißt. Hier stehen dann weitere Informationen über die Betreiber, ihre Ziele, ihre Finanzierung oder die Autoren.
Die Artikel auf der Seite informieren mich über den Namen der Person, die den jeweiligen Text geschrieben hat. Daneben finde ich das Datum, an dem der Artikel geschrieben wurde. Das ist wichtig, damit ich weiß, ob der Artikel vielleicht veraltet ist. Schließlich gibt es ständig neue medizinische Erkenntnisse.
Zusätzlich möchte ich wissen, woher die Informationen stammen, die hier genutzt werden. Eine seriöse Gesundheitsinformation gibt daher immer ihre Quellen an. Die finde ich meistens unter dem Text. Das gleiche gilt natürlich auch für Videos.
Verlässliche Gesundheitsinformationen müssen außerdem immer neutral sein. Das heißt, sie stellen mir alle wichtigen Diagnose- oder Behandlungsmöglichkeiten verständlich vor, ohne mich zu etwas zu drängen.
Die Webseite soll mich über die Vorteile und auch über die Nachteile der Behandlungen informieren. Nur wenn ich die Chancen und Risiken kenne, kann ich richtig einschätzen, welche Behandlung für mich in Frage kommt. Übrigens: Sich nicht behandeln lassen ist auch eine Möglichkeit. Auch darauf weisen gute Gesundheitsinformationen hin.
Wenn all diese Merkmale zutreffen, kann ich mich auf die Informationen wahrscheinlich verlassen.